Hey….
Meiner Kenntnis nach werden bei H & M die Kollektionen von einer zentralen Design- und Einkaufsabteilung mit etwa 100 eigenen Designern in enger Zusammenarbeit mit Einkäufern und Musterzeichnern entworfen. H & M verfügt nicht über eigene Produktionsstätten, sondern arbeitet mit etwa 800 eigenständigen Herstellern zusammen, vorwiegend in Asien und vermutlich Osteuropa.
D.h. H & M entwirft in sehr kurzen Zeitsequenzen eigene Kollektionen unter eigenem H & M Modelabel, die sodann von verbundenen Herstellern umgesetzt werden. Diese Kollektionen wiederum werden sodann von den Einkäufern in die Läden gebracht.
H & M könnte daher die Männermode sehr kurzfristig aufpeppen und verändern. Denn die Einkäufer erwerben z.B. einen Männerrock nicht etwa bei einem Hersteller, der das gerade anbietet. H & M gibt den Auftrag dazu an einen ihrer Hersteller.
H&M ist heute in 37 Ländern mit 76.000 Mitarbeitern vertreten. Ich nehme an, dass ein derartiger Weltkonzern sehr genaue professionelle Marktbeobachtungen durchführt. Mit Sicherheit auch Hausintern. Also z.B. durch Umsatzeinbindung für bestimmte Produkte, oder auch händische Befragung zu Kundennachfragen bei Verkäuferinnen etc.etc.etc. .
Inwieweit meine Annahme richtig ist, könnten wir Gelegenheit durch eine Frage an die Verkäuferinnen klären?
Korrekte und gesicherte Ergebnisse zum Einkaufsverhalten von Frauen und Männern könnte H & M allerdings eher über deren Filialkassen ermitteln. Wenn ich beispielsweise einen Rock aus der Damenabteilung erwerbe, müsste die Kassiererin zu einer zentralen statistischen Auswertung die Chance haben, diesen Umstand in der Kasse zu verarbeiten.
Dass Männer für ihre Partnerinnen das eine oder andere Kleidungsstück kaufen, kann sein, ist aber eher gering anzunehmen. Da könnte ich eine der wenigen Ausnahmen sein.
Dass sich H & M immer wieder Mal in Abständen von etwa 4-5 Jahren mit dem Thema „Rock am Mann“ als Test auseinandersetzt, ist für mich erkennbar. Allerdings bringt H & M diesen einen Männerrock nur bei Städten von 500.000 Einwohnern aufwärts in die Geschäfte.
Online ist er niemals zu erwerben. Hintergrund könnte sein, dass von H & M nur kleine Margen bei einem Hersteller geordert werden. Ein Internetverkauf könnte den vorgegebenen Produktionsrahmen sprengen. So aber weiß H & M, dass die gesamte geringe Produktionsmenge zweifellos an den Mann gebracht wird. Der Männerrock ist binnen Wochenfrist aus den Läden abverkauft. H & M geht mit dieser Verfahrensweise keinerlei Risiko ein.
Beim Männerrock scheint sich das ansonsten übliche Marktgeschehen von Angebot und Nachfrage umgegehrt zu verhalten. Das Angebot ist kaum vorhanden, also kann auch nicht durch Kauf nachgefragt werden.
Beste Grüße
Androgyn