Hey…
Schon mal toll Jürgen, dass Du auf den Internetseiten/Modeblogs in unserem Sinne fleißig mit Kommentaren bist. Mir fehlt dazu meist die Zeit. Dass Juan antwortet ist höchst positiv.
Er schreibt, dass Mädchen vor etlichen Jahren über Hosen meist kurze Röcke oder Kleider getragen hatten. Hintergrund sei, dass sie den Komfort von Jeans genießen wollten, ohne dabei auf das Flair von Röcken zu verzichten. Bei seinen Entwürfen ginge es ihm darum alles zuzulassen. Also nur Röcke, nur Hosen, oder eine Kombination von Beidem. Letzteres als erster Schritt für Männer, die zuvor niemals einen Rock getragen hatten.
Exakt das war auch schon hier im Freestyleforum von mir mal in einem Beitrag angedacht. Denn dann könnte eine Akzeptanz möglicherweise zunehmen. Genau diesen Weg beschreiten daher zuweilen auch andere Designer.
So ganz mag ich Joan zum Punkt „Komfort von Jeans, Flair von Röcken“ bei den Mädchen nicht zustimmen. Ich glaube eher, dass die Mädchen dadurch erreichen wollten, dass die Hose am Mädchen gesellschaftlich eher angenommen werden sollte.
Nachdem das erreicht war, war die Hose unter dem Rock in der Damenmode überflüssig. Analog könnte das umgekehrt in der Männermode geschehen.
Bei den Frauen wurde daher irgendwann die Hose unter dem Rock durch Leggings ersetzt. Ich stimme Juan zu, dass auch mir persönlich eher eine Leggings unter dem Rock gefällt, als denn eine Hose. Andererseits könnte nach einer gewissen Zeitdauer die Kombination „HoseunterRock“ in der Männermode eine ähnliche Weiterentwicklung erfahren, wie in der Damenmode. Also die Hose unter dem Rock durch z.B. Leggings ausgetauscht werden.
Zu diesem Thema passt m.M.n. auch der Hosenrock am Mann. Damit haben sich die Designer noch nicht wirklich beschäftigt.
Ein Zusatzeffekt wäre in der Kombination „RocküberHose“ , dass dann die Hosenschnitte natürlich in Richtung z.B. schlanke Form verändert werden müssen; d.h. dass endlich auch Männerhosen modischer werden. Denn die Kombination „RocküberHose“ könnte auch getrennt getragen werden.
Jedenfalls beschreibt Juan in der Antwort auf Deinen Blogbeitrag, dass er versucht seine Entwürfe in Richtung einer höheren Akzeptanz bei Männern und Frauen zu entwerfen. Das erklärt für mich auch, weshalb seine Entwürfe im Muster schon fast in Richtung Tarnanzug gehen und dadurch ein klein wenig martialisch wirken.
Die Zielrichtung von Joan der kleinen Schritte ist jedenfalls auch meine. Und wir erinnern uns… auch die Damenmode hat höchst intelligent und geschickt die Hose an die Frau und die allgemeine gesellschaftliche Akzeptanz durch step by step erreicht.
Erst dann fanden sich Damenhosen in den Kaufhausabteilungen in unglaublicher Vielfalt.
Sein zweiter Entwurf des Oberteiles auf
http://newmalefashion.blogspot.com/2010/11/martine-rose-ss-2011.html
ist übrigens nicht neu. Die Weste wird über den Kopf gezogen und jeweils Links und rechts mittels Klettbändern geschlossen. Vor einigen Jahren hatte ich mir in einem Unisexladen zwei ähnliche Oberteile zugelegt. Allerdings in glänzendem Silbergrau. Denn dazu passte ein Raverhosenrock in gleichem Material.
Ich persönliche empfinde jedenfalls den Entwurf (Bild 2) als insgesamt durchaus gelungen um Männer und Handelsketten zu Modemut zu animieren.
BG
Androgyn