Immer mehr Medien berichten über Männer in Röcken als neuen Trend, hier z.B. das Wirtschaftsmagazin Forbes:

Trend-spotting: Men In Skirts

Dort werden übrigens auch einige, bislang nicht überall abgebildete Catwalk-Bilder gezeigt:

Rick Owens: Men's Spring-Summer 2012

Yohji Yamamoto: Spring-Summer 2012


Das wird dann ja wohl ein modisch abwechslungsreiches Jahr 2012 ...

.

Ob es dann in den Handelsketten allerdings ebenso abwechslungsreich zugeht, wage ich mal zu bezweifeln. Es wird doch jedes Jahr von einem Designer Röcke für Männer propagiert - und was kommt davon in den Geschäften an, geschweige denn ist im alltäglichen Strassenbild zu sehen?

Aber die Hoffnung stirbt zuletzt....

LG
teerpirat

teerpirat schrieb:

Ob es dann in den Handelsketten allerdings ebenso abwechslungsreich zugeht, wage ich mal zu bezweifeln. Es wird doch jedes Jahr von einem Designer Röcke für Männer propagiert - und was kommt davon in den Geschäften an, geschweige denn ist im alltäglichen Strassenbild zu sehen?

... vor Jahren las ich mal irgendwo, in der Damenmode gelte folgende Faustregel:
wenn ein modisch neuer Einfall in einem bestimmten Jahr auf den Modenschauen bei zahlreichen Designern um sich greift, wird es etwa 7 Jahre dauern, bis es auf der Straße zum Mainstream geworden ist.

Kann nicht sagen, ob das heute noch - und vor allem auch für Männerklamotten - gilt ...



PS: die erste Ballerina-Trägerin in diesem Jahrtausend habe ich übrigens im Herbst 2004 gesehen (weiß ich noch sehr genau) ..., da würde es also irgendwie passen ...

Naja, Männerröcke hat Gaultier schon 1978 oder so präsentiert, sollte demzfolge längst etabliert sein ...

Juergen64 schrieb:

Naja, Männerröcke hat Gaultier schon 1978 oder so präsentiert, sollte demzfolge längst etabliert sein ...

... ja, und Jacques Esterel hatte schon 1965/66 Männerröcke präsentiert. Und andere (mir nicht bekannte) vielleicht noch vorher ...

Ich habe diese Faustregel ja nicht erfunden. Aber so wie ich es damals verstanden habe, bezog sich diese nicht auf Entwürfe von visionären Einzelgängern, sondern auf solche modischen Neuerungen, die bei mehreren oder vielen Designern auf den Catwalks einer Saison gezeigt werden. Und Faustregeln sind wie Bauernregeln, mal stimmt's, ein andermal auch nicht ...

An dem Artikel fand ich ohnehin nicht den Inhalt, sondern das Medium am interessantesten. "Forbes" ist nun wirklich alles andere als ein Mode-, Boulevard-, Skandal- oder Esoterik-Blättchen, sondern ein Magazin für den grundsoliden (in Deutschland würde man sagen: gutbürgerlichen) Zeitgenossen, der sich in seiner männlichen Ausprägung um Themen wie modisches Bekleidungsverhalten wohl eher zuallerletzt Gedanken macht ...

Hallo teerpirat...

Na ja – ich verstehe Deinen Zorn. Wesentlich ist aber zunächst, dass sich namhafte Designer immer wieder mit dem Thema einer neuen Männermode beschäftigen. Und deren Anzahl ist wachsend.
Dabei sehe ich allerdings, dass zumindest für mich so mancher Entwurf nicht tragbar erscheint. Sehr Vieles aber etwas anders zusammengestellt sehr wohl.

Wie immer also eine persönliche Geschmacksfrage. De gustibus non est disputandum („Über Geschmäcke(r) kann man nicht streiten“)

Dass die Modehandelsketten nun endlich irgendwann so manchen m.M.n. guten Designentwurf in ihr Sortiment aufnehmen sollten, besteht unter uns sicherlich kein Zweifel. Eines Tages werden sie es tun müssen, da der Umzatz in den Männerabteilungen weiter zurückgehen wird. Die Frage ist nur wann?

Derzeit ist das Problem, dass diese Modehandelsketten (z.B. H&M, New Yorker, ZARA) diese Entwicklungen in der Männermode völlig verschlafen. Über die Gründe haben wir die verschiedensten Thesen aufgestellt.

Ich bin absolut sicher, dass EINE unserer Thesen exakt den Nagel auf den Kopf trifft. Nur welche???

Wenn wir das wüssten hätten wir einen prächtigen Ansatzpunkt.

Was mich bereits heute zudem ärgert, ist dass diese Modehandelsketten unter Garantie wieder einmal so manches Männerkleid von Rick Owens in die Damenabteilungen als Damenkleid hängen werden. Genau dafür hatten wir bereits etliche Beispiele angeführt.

Damit stellt sich die Frage wie lange wir Männer uns diesen Missbrauch von neuer Männermode durch diese Modehandelsketten noch gefallen lassen?

Wir alle arbeiten jedenfalls, jeder auf seine Weise, daran. Immerhin liefern wir für die Modehandelsketten diverse tragbare Vorlagen der Designer. Und das sollte uns weiter ermutigen.

Androgyn schrieb:

Dass die Modehandelsketten nun endlich irgendwann so manchen m.M.n. guten Designentwurf in ihr Sortiment aufnehmen sollten, besteht unter uns sicherlich kein Zweifel. Eines Tages werden sie es tun müssen, da der Umzatz in den Männerabteilungen weiter zurückgehen wird. Die Frage ist nur wann?

Derzeit ist das Problem, dass diese Modehandelsketten (z.B. H&M, New Yorker, ZARA) diese Entwicklungen in der Männermode völlig verschlafen. Über die Gründe haben wir die verschiedensten Thesen aufgestellt.

Ich bin absolut sicher, dass EINE unserer Thesen exakt den Nagel auf den Kopf trifft. Nur welche???

Wenn wir das wüssten hätten wir einen prächtigen Ansatzpunkt.

Was mich bereits heute zudem ärgert, ist dass diese Modehandelsketten unter Garantie wieder einmal so manches Männerkleid von Rick Owens in die Damenabteilungen als Damenkleid hängen werden. Genau dafür hatten wir bereits etliche Beispiele angeführt.

Damit stellt sich die Frage wie lange wir Männer uns diesen Missbrauch von neuer Männermode durch diese Modehandelsketten noch gefallen lassen?

Wir alle arbeiten jedenfalls, jeder auf seine Weise, daran. Immerhin liefern wir für die Modehandelsketten diverse tragbare Vorlagen der Designer. Und das sollte uns weiter ermutigen.

... sehe ich ganz genauso.

Auf eine schnelle Veränderung im Angebot der großen Modehandelshäuser zu hoffen oder solche mit irgendwelchen Aktionen herbeizwingen zu wollen, halte ich für eher unrealistisch bzw. unpraktikabel.

Bis auf Weiteres wird der gangbarste Weg vielleicht schon der sein, für sich selbst einfach das zu tragen, was einem persönlich gefällt, und ansonsten die mediale Werbetrommel dafür - z.B. über das Interenet - möglichst intensiv zu rühren.

Und sich natürlich dabei auch von zeitweiligen Rückschlägen nicht aus dem Konzept bringen zu lassen ...

Steter Tropfen hölt den Stein ...

Grüße stylefreak